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Pfarre Bad Großpertholz

Pfarre Bad Großpertholz (seit 1350)

Die Pfarre Großpertholz, eine Tochterpfarre von Großgerungs, bestand als Filiale bereits im 14. Jh. Vom ältesten romanischen Kirchenbau, der vermutlich um 1200 in der Ortsmitte auf erhöhter Lage errichtet wurde, stehen noch der Rechteckchor und die Thomaskapelle. 1358scheint Hans als erster Pfarrer urkundlich auf. Noch 1390 besaß die Mutterpfarre Zehentrechte in Großpertholz. Zur Zeit der Reformation bekannte sich ein Großteil der Bevölkerung zum Protestantismus. Die Pfarre war 1544 bis 1630 verödet und unbesetzt, sie wurde zeitweise sogar von Großgerungs verwaltet. Um 1630 befanden sich in den Pfarren Großpertholz, Großgerungs und Langschlag angeblich keine Katholiken. Um 1652 bekannten sich noch 76% der 542 Seelen umfassenden Pfarrgemeinde Großpertholz zum Protestantismus. Erst im Jahre 1656, als Graf Winhag der Grundherr war, scheint wieder ein katholischer Seelsorger auf. Ab 1690 wurde Großpertholz eine selbstständige Pfarre. Bei der Wiedererrichtung gehörten dazu etwa 80 Häuser der Gemeinden Großpertholz, Steinbach, Reichenau, Weikertschlag und Karlstift.

Die frühere Kirche war ein gotischer Baumit romanischem Kern und einem Zwickelturm, der 1685 erneuert und barockisiert wurde. Die gegenwärtige Form des Chorraumes stammt aus 1728, das Schiff aus 1779. Vor dem Hochaltarbild aus jüngerer Zeit befindet sich ein schönes Gemälde der hl. Maria von L. Tilp. Die beiden barocken Seitenaltäre wurden 1696 bzw. 1701 gestiftet. 1866 erhielt der Turm seine derzeitige Gestalt. Das Rundgewölbe des Kirchenschiffes ist aus übertünchten Brettern gefertigt. Der Kreuzweg aus 14 polychromierten Holzreliefs und die frühklassizistische Kanzel stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Am unteren Ende des Kirchenplatzes errichtete 1715 Baron Ernst Siegmund von Hackelberg-Landau die Dreifaltigkeitssäule, auch ,,Pestsäule" genannt. Der Künstler ist unbekannt. Die Säule ist aus Sandstein hergestellt und ein schönes Beispiel des bodenständigen Barockstiles.
Die Florianistatue auf dem oberen Kirchplatz entstand 1746.