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Steinbach

eigene KG; 83 ha

Der im 12. Jahrhundert planmäßig angelegte Bauernweiler mit Waldhufenanlagen liegt im Bereich zweier sich vereinigender Fernstraßen im Tal der Lainsitz. Die eine Straße (B 41) führt von Weitra über Großpertholz nach Freistadt (OÖ), die andere, von Zwettl kommend, vereinigt sich dort mit der B 41. Zum Schutze dieser Straßen errichteten die Rodungsherren in der Nähe der Lainsitzbrücke ein ,,Festes Haus", das sie mit einem ihrer Lehensritter besetzten. Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Bach ab, der dort in die Lainsitz mündet. 1346 wird der Ort ,,Stainpach" erstmals in einer Urkunde der Stadt Freistadt genannt. Nach dem kleinen Adelssitz nannte sich in den Jahren 1376 bis 1389 ,,Michael aus dem Steinpach," der in verschiedenen Urkunden als Zeuge aufscheint. Spätere Inhaber dieses ,,Festen Hauses" waren 1394 Ott der Widersperger und 1406 Georg Grefel, Burgvogt von Rappottenstein. Letzterer wurde von Georg von Dachsberg zu Rappottenstein gemeinsam mit Jost Hausser mit dem ,,Vestl" im Steinbach samt Zugehör sowie mit Gülten auf zwei Mühlen und einer Hofstatt belehnt. Als 1464 die Herrschaft Rappottenstein das kleine Gut Steinbach kaufte, wurde die Feste bereits als öde bezeichnet. 1556 verzeichnet das Rappottensteiner Urbar 5 Grundholden mit zwei Mühlen und 3 Lehen in Steinbach.

Später scheint die Rechtsqualität des ehemaligen Adelssitzes auf das zugehörige Wirtschaftsgebäude (Meierhof) übertragen worden zu sein. Denn der Edelmannssitz Wasserhofe zu Steinbach gehörte zu Ende des 16. Jahrhunderts dem Sigmund Petschacher, der 1590 das Amt Großpertholz von der Herrschaft Rappottenstein kaufte. 1605 musste der ganze Besitz versteigert werden, worauf nach verschiedenen Besitzern 1653 Joachim Graf Windhag mit dem Gut Großpertholz-Steinbach auch den Wasserhof kaufte und mit Reichenau am Freiwald zur Herrschaft Großpertholz vereinigte. Der Wasserhof wurde später ein herrschaftlicher Gutsbetrieb mit Walzmühle, 1911 zu einem Gasthof umgebaut und an Private verkauft.
Die Schmalspurbahn Gmünd-Großgerungs wurde 1902 eröffnet und Steinbach erhielt eine eigene Haltestelle (Wasserstation für Dampfzüge).

1795 hatte der Ort 9 Häuser. An der Lainsitz stand ehemals eine Pulverstampfe, die in den Pfarrmatriken des 17. und 18. Jahrhunderts mehrmals erwähnt wird. 1850 kam Steinbach mit 80 Einwohnern zur Gemeinde Weikertschlag, die sich 1967 der Gemeinde Großpertholz anschloss.