Sie befinden sich hier: Startseite > Unsere Gemeinde > Interessantes > Geschichte

Geschichte


Bad Großpertholz liegt südlich vom Nebelstein an der alten Handelsstraße von Gmünd über Freistadt nach Linz. Das Gebiet gehört zum böhmisch-mährischen Massiv, das durch seine Höhenlage (700m) und den großen Waldreichtum gekennzeichnet wird.

1150 erhielt Udalrich v. Stiefern für seine Verdienste von König Konrad III. einen großen Besitz im Walde von Wurmbrand. Seine Söhne Berthold und Wikhart gründeten die nach ihnen benannten Siedlungen Bertholds und Weikartschlag. Der Ort Bertholds entwickelt sich zufolge seiner Lage bald zu einem Verwaltungs- und Amtssitz. Nach verschiedenen Besitzwechseln erwirbt General- u. Reformationskommissär Joachim Enzmüller dieses Gebiet und hat an der wirtschaftlichen Entwicklung maßgeblichen Anteil. Die Erbauung des Schlosses samt Kapelle kennzeichnet den Ort als Herrschaftssitz. 1685 übernahm Karl v. Hackelberg die Herrschaft. Nach dem Aussterben der Hackelbergs erbte 1922 Luise Lazariny (geb. Hackelberg) den desolaten Besitz. Sie veräußerte ihn an die Brüder Pfleiderer aus Heilbronn, die den Besitz wieder in Ordnung brachten.

Durch die Gemeindezusammenlegung in den Jahren 1969 bis 1971 entstand die Großgemeinde Großpertholz mit einer Fläche von 8.238 ha, wovon der Wald eine Fläche von ca. 80 % beansprucht.

Bei idealer Höhenlage, einem kühlen feuchten Klima und der vorhandenen Silikatunterlage sind die klimatischen und geologischen Bedingungen für die Entstehung der Hochmoore erfüllt. Die wurden nach dem 2. Weltkrieg auf ihre Verwendbarkeit untersucht und so fand man in der "Habigerau" bei Reichenau ein hochwertiges Heilmoor. Das Großpertholzer Heilmoor ist das erste im Sinne des NÖ-Heilvorkommen- und Kurortegesetzes auf Grund der Bestimmungen des Bundesgesetzes von 1958 anerkannte Heilpeloid.

Durch das Heilmoorvorkommen, dem Kurhotel Moorbad Großpertholz und die garantierte Be- und Entsorgung auf dem Sektor Wasser, Kanal und Müll erhielt die Gemeinde vom Amt der Nö Landesregierung mit Bescheid vom 10.5.1983 die Bezeichnung BAD zugesprochen.

Falls Sie mehr über die Geschichte der Marktgemeinde Bad Großpertholz  erfahren möchten, Sepp Koppensteiner, Heimatforscher und Mundartdichter, hat dazu 2 Heimatbücher verfasst: "Geschichte der Marktgemeinde Großpertholz" und "Heimatbuch der Marktgemeinde Großpertholz, II Teil".

Koppensteiner.jpgSepp Koppensteiner, geb. 19.3.1898 in Großpertholz, war von 1928 bis 1948  - ausgenommen die NS-Zeit - Vizebürgermeister und dann 23 Jahre lang bis 1971 Bürgermeister der Marktgemeinde Großpertholz. 

Er fühlte sich zeitlebens mit der Natur und mit den Menschen seiner schönen, aber rauen Grenzlandheimat innig verbunden und begann bereits in früher Jugend Überliefertes aufzuzeichnen und so vor allem das bäuerliche Brauchtum der Nachwelt zu erhalten. Als junger Mann schon hatte er sich mit Waldviertler Mundart beschäftigt. Er hat es in dieser Kunst zu einer wahren Meisterschaft gebracht und zählt wohl zu den bedeutendsten Mundartdichtern Niederösterreichs.

 

Veröffentlichungen:

Gedichtbände:
1930 - Hoada
1958 - Land und Leut
1969 - In tausend Brünn
1977 - Krankerblüah
1983 - 's letzte Steigerl
Zahlreiche Gedichte wurden - teilweise sogar von mehreren Komponisten - vertont.

Prosaerzählungen:
1962 - Aus gestern und heunt
1972 - Dorfgeschichten
1978 - Rund um den Nebelstein