Scheiben

KG Großpertholz

Die langgestreckte Häuserreihe südlich von Bad Großpertholz an der Straße nach Reichenau am Freiwald ist eine Siedlung des späten Mittelalters. Die slawische Ortsbezeichnung "Sejby" in einer böhmischen Grenzbeschreibung bezieht sich wahrscheinlich nicht auf diesen Ort. Vielmehr bezeichnet der häufig vorkommende Flurname "scheiben", eine runde, scheibenartige Geländeform, die meist in irgendeiner Weise - wie hier durch die weite Fernsicht - auffällig ist.

1431 verlieh Rüdiger von Starhemberg zu Rappottenstein seinem Burghauptmann Georg Greffel verschiedene Güter, darunter auch Zehentrechte 'in der Scheiben'. Im Rappottensteiner Urbar von 1556 wird diese Siedlung im "Amt Großpertholz" mit zwei Grundholden genannt. 1598 verkaufte die Herrschaft das ganze Amt, welches 1653 in den Besitz von Joachim Graf Windhag kam. Seit damals gehörte Scheiben bis 1848 zur Herrschaft Großpertholz. 1720 bezog der Pfarrer von Großpertholz von 14 Häusern den Drittelzehent. 1795 hatte der Ort 24 Häuser. 1850 schloss sich Scheiben der Gemeinde Großpertholz an.
1971 wurde der Verein Naturpark Nordwald gegründet, welcher in Scheiben Grundstücke erwarb und seine Einrichtungen (Infoblockhaus, Kapelle, Kinderspielplätze, Grillstelle, Tiergehege und Aussichtsturm am Schwarzenberg) herstellte.